YDP ist ein Conducting Concept um ein Improvisationsensemble anzuleiten. Das funktioniert durch den Einsatz von einfachen Begriffen, welche einander über Tablets oder Smartphones gesendet werden. In der YDP Web-App können Nutzer*innen ihre Projekte erfassen und editieren.
Die Musiker*innen, im Kontext von YDP Player genannt, erhalten diese Begriffe als Spielanweisungen von der Conducting-Person. In der Umsetzung berücksichtigen die Musiker*innen den aktuellen musikalischen Kontext. Sie interpretieren die Spielanweisung auf ihre Weise und bringen dabei ihre Erfahrung und Intuition mit ein. Die Vorstellung der Conducting-Person wird ungefähr erfüllt, aber nie ganz genau. So entsteht eine geleitete Improvisation, die Raum lässt für spannende Verläufe und erfreuliche Überraschungen.
Mit YDP kann Musik geschichtet und in einem zeitlichen Verlauf arrangiert werden. Die Interaktion der Ensemblemitglieder ist vielseitig gestaltbar, z. B. auch mit einer Stop-Anweisung. Der demokratische Zugang zur Conducting-Rolle sorgt für eine Gleichbehandlung aller Ensemblemitglieder. Mit der Möglichkeit der Publikumspartizipation können auch im Bereich der kulturellen Teilhabe interessante Projekte umgesetzt werden.
YDP eignet sich für Konzerte, Workshops oder Sessions – von der virtuosen Musikperformance bis zum lustvollen gemeinsamen Ausprobieren. Da YDP-Anweisungen via Internet übermittelt werden, ist die Aufführung nicht ortsgebunden. Das ermöglicht interaktive Streaming-Performances wie auch Szenografien in speziellen Raumsituationen und Gebäuden, in der Natur oder im urbanen Raum.
Die Arbeit mit YDP begünstigt auch eine spezifische Art der Musikanalyse, mit Blick auf Schichtung und Verläufe. Ideen können mittels eines Conductings unmittelbar ausprobiert werden, unabhängig von musiktheoretischem Wissen. Das macht YDP zu einem spannenden Werkzeug in der Pädagogik und Vermittlung.